Wie wird eine App verkauft?
Updated: März 20, 2023
Ihre App ist ein Asset und Assets können zu Geld gemacht werden. Sie können für den Download der App einen Preis verlangen, ein Abonnement anbieten, einmalige In-App-Käufe anbieten oder schlicht die App mit Werbung versehen. Sie können Apps auch verkaufen.
Es mag zunächst komisch klingen, aber Sie sollten Ihre App als etwas Wertvolles betrachten. Diesen Hintergedanken zu verstehen, ist schonmal ein guter Anfang.
In diesem Artikel beantworten wir die größten Fragen und Gründe bezüglich des Verkaufs von Apps. Wir zeigen Ihnen, wo Sie sie verkaufen können, an wen und wie Investoren Apps bewerten.
Warum Apps verkaufen, wenn Sie Geld einbringen?
Dafür gibt es zahlreiche Gründe:
- Sie brennen nicht mehr für das Projekt;
- Ihre Lebensumstände haben sich geändert;
- Das Team besteht nicht mehr;
- Der Markt hat sich verändert.
In den meisten Fällen langweilen uns unsere Projekte mit der Zeit und wir wollen etwas Neues ausprobieren. Apps, wie jedes Business, funktionieren nicht autonom (auch wenn es ein paar Ausnahmen gibt). Sie erfordern ständigen Support und Updates (und noch viel mehr). Eine App braucht regelmäßigen Traffic und muss zu Geld gemacht werden. Außerdem müssen Sie zusehen, ihren Vertriebskanal zu optimieren usw.
Wenn Sie ein Projekt verkaufen, erhalten Sie im Voraus X * monatlicher Nettoprofit. Je nach Umsatz kann dies ein netter Batzen Geld sein, mit dem Sie entweder etwas kaufen oder ein völlig neues Projekt aufbauen.
Kann ich meine App verkaufen?
Wenn wir an Apple denken, könnten wir meinen, dass der Verkauf von Apps nicht gestattet ist. Tatsächlich aber verstößt der Verkauf gegen keinerlei Regeln, da ein App-Verkauf als einer der Gründe für die Übertragung aufgelistet ist:
Sie übertragen eine App, wenn Sie diese an einen anderen Entwickler verkauft haben oder Sie zu einem anderen App Store Connect Konto oder Unternehmen übertragen möchten.
Wie sieht ein App-Verkauf in der Regel aus?
Sie übergeben Ihre App an den Käufer und er gibt Ihnen Geld dafür (oder worauf auch immer Sie sich vereinbaren). Beim Kauf sind einige Dinge zu beachten:
- Unterschreiben Sie einen Vertrag. Als Käufer müssen Sie sich dagegen schützen, falls der Verkäufer unsachgemäß die Arbeit anderer Programmierer verwendet hat. Ansonsten bestünde das Risiko, dass Sie einen Code erhalten, den Sie nicht verwenden können. Wir empfehlen, dass Sie dafür einen Anwalt einschalten.
- Schauen Sie sich den Quellcode an. Stellen Sie sicher, dass Sie den Quellcode-Appcode erhalten
Bei der Übertragung kommt es darauf an, so viele Informationen wie möglich beizubehalten (besonders Bewertungen und Kunden bzw. Abonnenten). Diese bleiben ohnehin in jedem Fall bestehen. Der Verkaufsvorgang selbst kann auf eine von zwei Weisen erfolgen.
Als erstes können Sie nur Ihre App verkaufen und die App an das Konto eines anderen Entwicklers übertragen. Ihre App sollte jedoch bestimmte Anforderungen erfüllen. Apple erklärt den Vorgang und bietet eine umfangreiche Liste der Anforderungen. Wir beschränken uns auf das Wichtigste.
- Keine Version der App darf ein iCloud Entitlement oder eine Wallet-Capability nutzen.
- Die App muss mindestens eine Version haben, die im App Store veröffentlicht wurde.
- Die Produkt-IDs der In-App-Käufe in der App können nicht dieselben sein wie die Produkt-IDs in anderen Apps des Kontos des Empfängers.
Beachten Sie bitte, dass Sie beim Einleitung einer App-Übertragung oder bei der Annahme einer solchen Übertragung nicht mehr am App Store Small Business Programm teilnehmen können.
Sie können den Besitz der App an einen anderen Entwickler übertragen, ohne die App vom App Store zu entfernen. Die App behält ihre Bewertungen während und nach der Übertragung bei und die Nutzer haben weiterhin Zugang zu zukünftigen Updates. Wenn die App übertragen wird, behält sie auch ihre Bundle-ID bei. Es ist unmöglich, die Bundle-ID zu aktualisieren, nachdem ein Build in die App hochgeladen wurde.
Falls Ihre App die Anforderungen nicht erfüllt, können Sie nur das gesamte Entwicklerkonto an den Käufer verkaufen. Falls Sie andere Apps haben, die mit diesem Konto verbunden sind, müssen Sie diese zunächst an ein anderes Konto übertragen oder diese ebenfalls verkaufen. Beachten Sie, dass es in diesem Fall zu schlechteren Preisen kommen könnte, da die Käufer in Zukunft weniger Optionen in der Hand halten. Außerdem müssen Sie noch Ihre Bank wechseln.
So oder so geht es darum, den Code Repository an den Käufer zu übertragen. Der Käufer muss überprüfen, ob der erhaltene Code exakt zur App passt (und funktioniert). So erklärt es Apple:
Wenn Sie Ihre App übertragen, haben Sie weiterhin Zugriff auf die Informationen für Zahlungen und Verkäufe, die vor der Übertragung stattgefunden haben. Nach Abschluss der Übertragung können Sie nicht mehr auf die Verkaufsinformationen zugreifen. Der Empfänger der übertragenen App erhält nur Zahlungs- und Verkaufsinformationen für Transaktionen, die nach der Übertragung stattgefunden haben.
Mal angenommen, Sie sind gut vorbereitet und wollen mit dem Verkauf fortfahren
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Wo verkaufen?
Es gibt zwei Möglichkeiten:
- Sie verwenden eine spezielle Plattform (Marktplatz);
- Direktverkauf.
Lassen Sie uns beide Optionen betrachten.
Flippa ist der beliebteste Marktplatz, aber Sie können sich auch Sell My App und AppBusinessBrokers ansehen. Die Plattform dient als Mittelmann und ermöglicht Ihnen, den Verkauf sicher und reibungslos über die Bühne gehen zu lassen. Die Marktplätze verlangen in der Regel eine Provision bei erfolgten Verkäufen, die vom Verkäufer gezahlt werden. Sie können alle Verträge und NDAs verkaufen, um ein wenig mehr zu verdienen. Die Provision beträgt etwa 10 Prozent.
Wenn Sie Ihrem Käufer trauen, können Sie auch einen Direktverkauf in Betracht ziehen.
Wie bewerte ich meine App?
Das ist eine schwierige Frage. In der Theorie heißt es: „Ihr Produkt ist so viel wert, wie jemand dafür ausgeben möchte.” Aber das hilft uns nicht wirklich weiter. Als erstes müssen Sie in Erfahrung bringen, ob jemand überhaupt für Ihre App Geld ausgeben möchte. Und das sollten Sie möglichst aus neutraler Sicht prüfen.
Abonnement-Apps werden als operatives Geschäft eingestuft. Das heißt, der Verkäufer nimmt Ihren jährlichen oder monatlichen Gewinn und multipliziert ihn mit einem Faktor. Normalerweise variiert dieser Koeffizient zwischen 1 und 3 für ein Jahr oder zwischen 12 und 36 für einen Monat. Wichtig: Sie sollten bei den Einnahmen noch die Apple-Provision, den Datenverkehr und andere Betriebskosten ausschließen.
Hier ist ein Beispiel:
Angenommen Sie haben 1.000 Abonnenten in Ihrer App und jeder Abonnent zahlt 10€ pro Monat. Sie sind beim Apple Small Business Program angemeldet. In diesem Fall erhalten Sie 0,85 × 1000 × 10 = 8.500€ pro Monat. Angenommen, Sie geben 30 Prozent für Traffic und weitere 20 Prozent für alles andere aus. In diesem Fall beträgt der Nettogewinn 0,5 × 8.500 = 4.250€ . Somit kann die App für 51.000 bis 153.000€ verkauft werden. Klingt doch erstmal ganz gut!
Einige Apps werden jedoch zu einem viel höheren Preis ver- bzw. gekauft. In der Regel handelt es sich dabei um strategische Käufe, bei denen das Entwicklerteam einem anderen Unternehmen übergeben wird.
Bedenken Sie immer: Sie können immer verhandeln. Manchmal ist es jedoch besser, ein wenig Geld einzubüßen und dafür viel Zeit zu gewinnen.
Was ist, abgesehen vom Umsatz, noch wichtig beim Verkauf?
Verfügt die App über Abonnements, ist eine der wichtigsten Metriken die Abwanderungsrate und die „Abonnenten-Schwanzlänge“, die anzeigt, wer mehr Umsatz generiert – neue Benutzer oder langjährige Nutzer. Lassen Sie uns dies anhand von zwei Grafiken genauer erklären.
Die Verteilung von Abonnement-Verlängerungen:
Wie Sie sehen, besteht die Mehrheit der Benutzerbasis der App aus älteren Benutzern (blaugrüne Trendlinie) und nicht aus neuen. Das bedeutet, dass die Nutzer den Wert des Produkts sehen. Sie bleiben und zahlen über längere Zeiträume.
Doch es gilt noch etwas anderes zu beachten. Betrachtet man nur die Einnahmen des letzten Monats, besteht die Gefahr, dass der Entwickler viel Traffic eingekauft und die Einnahmen künstlich gesteigert hat. Achten Sie daher immer auf den Nettogewinn.
Zweitens: Kohortenanalyse. Kohorten zeigen deutlich, wie lange Nutzer in der App bleiben und wie schnell sie wieder verschwinden:
Haben Sie die historische Dynamik (das heißt Conversions im Sales Funnel) verstanden, können Sie ein einfaches Modell zur Schätzung zukünftiger Einnahmen unter der Berücksichtigung von Risiken erstellen.
Kann eine App ein Risikogeschäft sein?
Risikokapitalgeber erwarten eine hohe Kapitalrendite (mindestens das 10-fache der Risikoprämie).
Wenn Ihre Anwendung für ein großes Unternehmen dank der vielen Benutzer und des großen Wachstums attraktiv aussieht, ist dies kaum ein Risikogeschäft. Stellen Sie sich ein solches Produkt eher als operatives Geschäft vor, was in der Regel ohnehin viel praktischer ist.
Kann das Unternehmen nicht über M&A oder IPO aussteigen, wird das Geld des Investors durch Dividenden zurückgezahlt. Lassen Sie uns ansehen, wie dies geschieht.
Angenommen, Sie haben Investitionen in Höhe von 1 Million Euro an Land gezogen. Ein Jahr später begannen Sie, Einnahmen in Höhe von 1 Million Euro pro Monat zu erzielen. Ihre Ausgaben liegen bei 500.000€ (Datenverkehr und Betriebssysteme). Damit bleiben uns 0,7 × 500.000 = 350.000€ monatlicher Gewinn. Nehmen wir nun an, dass 30 % des Nettogewinns (105.000€) in Dividenden fließen. Weiterhin erhält jeder Investor Geld im Verhältnis zu seinem Anteil. Angenommen, Sie haben einem Investor 20 % gegeben, so erhält dieser Dividenden in Höeh von 20.000€ pro Monat oder 240.000€ pro Jahr basierend auf einer Anfangsinvestition von 1 Million Euro. Dies kann riskant sein, da sich der Markt ändern kann. Für Anleger ist dies nicht sehr rentabel.
Dies ist nur ein Beispiel. Die Zahlen in der realen Welt weichen selten von den hier genannten ab.
Es gibt eine ganze Reihe von nicht einsatzbereiten Apps, die zum Industriestandard geworden sind und als große Akteure angesehen werden können. Diese Unternehmen können verkauft werden. Sie können theoretisch an die Börse gehen, da viele Menschen ihre Produkte verwenden. Jüngste Beispiele sind Clubhouse: keine Monetarisierung, aber viele Nutzer, obwohl Investoren daran glauben.
Natürlich können Sie in eine App investieren. Sie müssen nur verstehen, was einmal aus ihr werden kann. Für Gründer ist es oft rentabler und weniger stressig, sich auf den Bootstrap zu verlassen und ohne Investment eine Cash-Cow aufzubauen.
Und was ist mit Android?
Es gilt dasselbe, nur dass die Preise in der Regel ein wenig niedriger ausfallen.
Wie kann Adapty helfen?
Adapty spielt den Wahrheitsbringer für Ihre App. Wir berechnen alle wichtigen Metriken auf Nutzerebene. So vereinfachen wir den Due-Diligence-Prozess sowohl für den Investor/Käufer als auch für den Entwickler/Verkäufer. Die integrierten Analyse-Tools in App Store Connect und Google Play erlauben es uns nicht, detaillierte Informationen auf Benutzerebene zu erhalten und die Wirtschaftlichkeit der App realistisch einzuschätzen. Wir erhalten stattdessen Informationen direkt von den Verkäufern, sodass kein Betrug möglich ist.
Falls Sie noch unerfahren sind, können Sie in wenigen Stunden den Kauf und Verkauf von Apps verstehen (und sich über Analysen und die Attribution informieren). Haben Sie bereits andere Dienste oder Ihre eigene Lösung verwendet, können Sie nahtlos zu unserer Lösung wechseln und sich ausschließlich auf das Geschäftliche konzentrieren.